Kräuterbuschen binden im Kloster

Brauchtumspflege zu Maria Himmelfahrt
Bad Wörishofen. Das Wissen um die Kraft der Kräuter wird im Kloster der Dominikanerinnen achtsam bewahrt. Ein besonderer Tag ist für die Nonnen an dem Ort, an dem Pfarrer Sebastian Kneipp vor mehr als 155 Jahren seine Gesundheitslehre und Lebensphilosophie entwickelte, das katholische Fest Maria Himmelfahrt am 15. August. An diesem Tag tragen die Frauen in Bayern traditionell Kräuterbuschen zur Weihe. Gemeinsam mit Schwester Martina (Foto) bietet Tanja Bornemann, Leiterin der KurOase im Kloster, am Donnerstag, 14. August, ein Seminar zum Binden von Kräuterbuschen an.

Die Kräuterwelt erkunden

Sebastian Kneipp nutzte die Heilkraft der Pflanzen, um den Menschen zu helfen und Krankheiten zu lindern. In der „Kneipp & Kräuter“-Woche in der KurOase im Kloster lernen die Gäste die Vielzahl wirksamer Kräuter auf den heimischen Wiesen kennen. Mit dem Binden der Kräuterbuschen verbindet die KurOase im Kloster den gesundheitlichen Aspekt der Kräutermedizin mit einem spirituellen Element. Eintauchen in die duftende, wohltuende Welt der Kräuter und Erleben einer katholischen Tradition heißt es in dem Original-Kneipp-Hotel rund um Maria Himmelfahrt.

Am Tag vor dem katholischen Feiertag scheinen sich im Innenhof der KurOase im Kloster die unter einem schützenden Pavillon aufgestellten Tische unter der Last der Kräuter und Getreidehalme zu biegen. Alles, was für einen „echten“ Kräuterbuschen benötigt wird, stellt die KurOase im Kloster bereit. Traditionell werden für diesen Kräuterstrauß, der an Maria Himmelfahrt zur Weihe getragen wird, sieben, zwölf, 24, 72 oder 99 verschiedene Kräuter verwendet: Johanniskraut, Schafgarbe, Wermut, Eisenkraut, Beifuß und andere. Den Mittelpunkt des Buschens bildet eine Königskerze. Der geweihte Buschen wird getrocknet und zum Schutz von Mensch und Tier im Haus aufbewahrt.

Schwester Martina aus dem Dominikanerinnenkloster und Tanja Bornemann, Leiterin der KurOase im Kloster, leiten das Kräuterbuschenbinden. Die Teilnehmer werden mit Kräutertee verwöhnt und erfahren alles Wissenswerte rund um diese Tradition und die Eigenschaften der verwendeten Heilkräuter. Wer möchte, kann seinen Kräuterbuschen sofort im Anschluss oder am darauf folgenden Tag, Freitag, 15. August, im Rahmen des Festgottesdienstes in der Klosterkirche weihen lassen. 

Info: In der Woche vom 10. bis zum 17. August 2014 bietet die KurOase im Kloster das Arrangement "Kneipp & Kräuter"  mit einem mehrstündigen Kräuterbuschen-Seminar inklusive Krätuertee-Pause und einer geführter Kräuterwanderung an.

Hintergrund:

Warum werden an Maria Himmelfahrt Kräuterbuschen geweiht? Der 15. August gilt als Auftakt zur wichtigsten, 30 Tage währenden Kräutersammelzeit des Jahres, da die Kräuter in dieser Zeit besonders heilkräftig sein sollen. Die früher als „Frauendreißiger“ bezeichnete Zeitspanne erstreckt sich bis zum Fest Mariä Namen am 12. September.

23.07.2014
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Nicht viele Anwendungen heilen, sondern die rechten
Anwendungen und in der rechten Weise gemacht.