9 Tipps zur aktiven Burnout Prävention

Wie wir im Alltag zur Ruhe kommen – und diese beibehalten
Der permanente Stress in unserer hektischen Zeit, aber auch Zukunftsängste und die Unsicherheit, was noch alles auf einen zukommen kann, bringen viele Menschen an ihre physische wie psychische Belastungsgrenze. Darüber hinaus steigen die Anforderungen, die sich jeder im Beruf oder privat selbst auferlegt, gefühlt täglich. Jeder möchte gerne alles am besten gleichzeitig und möglichst perfekt machen. Kein Wunder, dass sich viele ausgebrannt fühlen – das Burnout-Syndrom (auf Deutsch „ausgebrannt sein“) kann eine Reaktion darauf sein.

Wann spricht man von Burnout?

Burnout ist ein so genanntes Erschöpfungssyndrom. Es ist vielschichtig und zeigt sich in verschiedenen Erscheinungsformen. Burnout macht sich in verschiedenen Stadien anhand unterschiedlichster Symptome bemerkbar und tritt sehr individuell und in zahlreichen Varianten auf. Es entsteht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, den Experten in mehrere Phasen einteilen.

Wissenschaftlich tonangebend ist hier zumeist das so genannte 12 Stufen-Modell des Burnout-Syndroms, das die beiden Psychologen Herbert Freudenberger und Gail North im Jahr 1992 entwickelten. Ihnen zufolge durchläuft ein Burnout Betroffener 12 Stadien, in denen unterschiedliche Symptome auftreten. Doch Vorsicht: Nicht jede der Stufen muss in eindeutiger Weise auftreten, manche Stufen können ineinander übergehen oder sich überschneiden.

Die 12 Stufen des Burnout Syndroms nach Herbert Freudenberger und Gail North:

  • Stufe 1: Der Zwang sich zu beweisen
    Symptome: Besondere Begeisterungsfähigkeit für die Arbeit, erhöhte Erwartungen und als Konsequenz: Übersehen eigener Grenzen und Zurückstellen eigener Bedürfnisse
  • Stufe 2: Verstärkter Einsatz
    Symptome: Gefühl der Unentbehrlichkeit. Ungeachtet der eigenen psychischen und physischen Möglichkeiten, erhöhte Bereitschaft zur Übernahme von neuen Aufgaben
  • Stufe 3: Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
    Symptome: Schlafstörungen, Mehrkonsum von Kaffee, Aufputschmitteln etc. Chronische Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse
  • Stufe 4: Verdrängung von Konflikten und Bedürfnissen
    Symptome: Aufgabe von Hobbies, erste Fehlleistungen (zum Beispiel Vergessen von Terminen und versprochenen Aufgaben), Ungenauigkeit …
  • Stufe 5: Umdeutung von Werten
    Symptome: Abstumpfung und Aufmerksamkeitsstörungen, Meiden privater Kontakte, die als belastend empfunden werden, Probleme in zwischenmenschlichen Beziehungen
  • Stufe 6: Verstärkte Verleugnung auftretender Probleme
    Symptome: Gefühl mangelnder Anerkennung, Desillusionierung, Abnahme der Arbeitszeiteinstellung (= innere Kündigung), vermehrte Fehlzeiten, Abschottung von der Umwelt, Aggression, deutliche körperliche Beschwerden, Ungeduld
  • Stufe 7: Rückzug
    Symptome: Orientierungs- und Hoffnungslosigkeit, Ersatzbefriedigungen treten in den Vordergrund (zum Beispiel Alkohol, Drogen oder Computerspiele), psychosomatische Reaktionen, Gewichtsveränderungen, Herzklopfen, Bluthochdruck
  • Stufe 8: Deutliche Verhaltensänderung
    Symptome: Eigenbrötelei, Einsamkeit, Gefühl der Sinnlosigkeit, Verflachung des sozialen Lebens (oft durch zunehmende Empathie)
  • Stufe 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit
    Symptome: Entfremdung, Gefühl des „Abgestorbenseins“ und innere Leere („Das Leben steuert mich, nicht ich das Leben“)
  • Stufe 10: Innere Leere
    Symptome: Mutlosigkeit, Angst, Panik, Ersatzbefriedigungen werden immer exzessiver
  • Stufe 11: Depression und Erschöpfung
    Symptome: Erschöpfung, Verzweiflung, Suizidgedanken, Wunsch nach Dauerschlaf
  • Stufe 12: Völlige Erschöpfung
    Symptome: emotionaler, körperlicher und geistiger Zusammenbruch, angegriffenes Immunsystem, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Erkrankungen, Suizidalität, Selbstmordgefahr

Generell gilt: Je früher Burnout-Symptome erkannt und Unterstützung gesucht wird, desto leichter kann aus dem Zyklus ausgestiegen werden. Freudenberger und North zufolge kann der Prozess in den Phasen 1 bis 5 in den meisten Fällen noch durch rechtzeitige Intervention gestoppt werden. Danach ist meistens bereits professionelle Hilfe notwendig, um die Burnout-Spirale anzuhalten.

Weitere detaillierte Informationen hierzu finden Sie auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Prävention & Gesundheitsförderung (DGPG).

Wer jedoch gut in seinen Körper hineinhört und rechtzeitig handelt, hat gute Chancen, den Burnout aufzuhalten. Es gibt zahlreiche Tipps, die helfen können, im Alltag besser zur Ruhe zu kommen – und diese dann auch beizubehalten. Denn eines ist sicher: Vorbeugen, also Burnout Prävention, ist stets besser als heilen!

Mit diesen 9 Tipps können Sie aktiv Burnout Prävention betreiben:

1. Klare Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben ziehen

Einer der Vorteile der Digitalisierung ist die Möglichkeit, von überall aus arbeiten zu können – natürlich nur wenn es der Beruf erlaubt. Doch dieser Vorteil hat auch eine Kehrseite, speziell für unsere Psyche. Die ständige Erreichbarkeit über Dienst-Handys beispielsweise empfinden viele Menschen längst als Überforderung und ständigen Stress-Faktor.

Eine konkrete Maßnahme dagegen ist eigentlich ganz einfach: Arbeit ist Arbeit und Privatleben ist Privatleben. Ziehen Sie klare Grenzen zwischen den beiden Bereichen – und schalten Sie Ihr Dienst-Handy in Ihrer Freizeit unbedingt aus. Sie können und müssen nicht jederzeit erreichbar sein, das muss auch Ihr Arbeitgeber verstehen. Im Übrigen schadet eine ständige Erreichbarkeit der Qualität der Arbeit. Eine schnell getippte E-Mail zwischen Spielplatz und Küche ist sicherlich nicht so fehlerfrei  und bewusst verfasst wie konzentrierte Antworten während der bewussten Arbeitszeit. Sprechen Sie mit Ihren Chefs und ziehen Sie klare Grenzen!

2. Entspannungstechniken ausprobieren

Entspannungstechniken, wie Yoga, Qi-Gong oder Meditation, helfen nachweislich, mehr Ruhe und Gelassenheit in den Alltag zu transportieren. Mithilfe einer Entspannungstechnik können Sie Anspannung abbauen, resistenter gegen Alltagsstress werden oder gelassener in kniffligen Situationen reagieren. Auch Autogenes Training oder spezielle Atemtechniken eignen sich zur Entspannung. Die Auswahl an Entspannungstechniken ist also groß. Achten Sie bei der Auswahl der geeigneten Technik aber unbedingt darauf, dass sie zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Naturell passt. Es sollte sich insgesamt stimmig anfühlen!

Was auch immer es letztendlich ist, das Ihnen beim Entspannen hilft: Finden Sie es heraus und bauen Sie es fest in Ihre Tagesstruktur ein.

3. Ausdauersport betreiben, um Stress abzubauen

Powern Sie sich ab und zu richtig aus! Joggen, Mountainbiken oder Schwimmen – die Möglichkeiten, einen Ausdauersport zu betreiben, sind vielfältig.

Bewegung hilft dabei, Stress abzubauen und lässt unser Gehirn Glückshormone, die so genannten Endorphine, ausschütten. Zum anderen hat unser Gehirn während der sportlichen Aktivität nur einen Fokus, auf den es sich konzentrieren muss. Der Stress des vergangenen Tages, alle „day to day“-Aktivitäten, sind für diesen Moment ausgeblendet. Am wirksamsten ist Bewegung an der frischen Luft.

Was Sie jedoch unbedingt beachten sollten: Übertreiben Sie es nicht! Finden Sie das für Sie richtige Maß, denn auch übertrieben ausgeführter Sport kann Stress verursachen.

4. Schlafen, so viel es geht!

Schlaf hilft, tagsüber belastbarer zu sein. Planen Sie genügend Schlaf in Ihren Tagesablauf ein und gehen Sie einfach mal früher ins Bett als gewöhnlich – Sie werden sehen, ausgeschlafen sieht die Welt auch schon immer ein bisschen freundlicher aus. Denn im Schlaf regeneriert der Körper und das Gehirn verarbeitet das Erlebte. Regelmäßiger und ausreichender Schlaf ist für den Menschen immens wichtig, um körperlich sowie geistig leistungsfähig zu sein.

Allerdings: Halten Sie einen festen Schlafrhythmus ein und versuchen Sie, etwa sieben bis neun Stunden pro Nacht zu schlafen.

Wer das Zu-Bettgehen hinausschiebt, weil er unter Einschlafproblemen leidet, sollte auf keinen Fall in einen Teufelskreis geraten. Verzichten Sie vor dem Nachtschlaf lieber auf schweres Essen oder Alkohol, lesen oder schauen Sie nichts Aufwühlendes wie Krimis oder Actionfilme. Gönnen Sie sich lieber einen Tee oder machen Sie – wenn möglich – einen netten Abendspaziergang.

Und auch tagsüber eingeschobene Mittagsschläfchen können Wunder bewirken. Wie wäre es mit einem 20-minütigen „Powernap“ anstelle der dritten Tasse Kaffee?

5. Den Tag Revue passieren lassen

Bewusst in sich hinein spüren – das ist auch bei diesem Tipp das Gebot der Stunde. Nehmen Sie sich am besten jeden Abend ein bisschen Zeit und lassen Sie den vergangenen Tag Revue passieren. Fragen Sie sich: Was ist mir heute Schönes passiert, worauf bin ich heute stolz? Was ist mir gut gelungen?

Legen Sie sich entweder ein Tagebuch an und machen Sie es schriftlich gedanklich oder kurz vor dem Einschlafen. Allein das Auseinandersetzen mit dem vergangenen Tag, das Konzentrieren auf schöne Dinge, die man erlebt hat, geben einem ein gutes Gefühl.  

6. Jeden Tag etwas einplanen, was Spaß macht

Hören Sie einmal genau in sich rein und überlegen Sie, was Ihnen Spaß macht und Ihnen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Wer diese Frage nicht sofort beantworten kann, für den ist es höchste Eisenbahn, sich mit den eigenen Vorlieben und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Haben Sie Ihre persönlichen Freude-Quellen ermittelt, gilt: Planen Sie jeden Tag etwas ein, was Ihnen Spaß macht. Lachen und innere Harmonie bauen Stress ab und stabilisieren – so behaupten zumindest Experten – Immunsystem und Blutdruck. Spaß ist ein sehr wirksames Mittel zum Stressabbau.

Treffen Sie sich also mit Menschen, mit denen Sie sich wohlfühlen. Schauen Sie sich lustige Kinofilme an oder gehen Sie an Orte, die Sie berühren. Hören Sie schöne Musik! Auch ein Hobby, wie Nähen oder Kochen, macht vielen Menschen Freude.

7. NEIN sagen lernen

Es ist grundsätzlich nicht möglich, jeder einzelnen Bitte, Anfrage oder Verpflichtung gleichzeitig nachzukommen – und diese auch noch so auszuführen, dass alle Menschen zufrieden sind. Sagen Sie sich immer wieder: „Alles hat seine Zeit“ und lernen Sie höflich, aber bestimmt NEIN zu sagen.

Auch im Berufsleben sollten Sie viel öfter den Mut haben, Dinge abzulehnen. Insbesondere dann, wenn es sich um Tätigkeiten handelt, die nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich gehören. Schonen Sie Ihre Ressourcen und sagen Sie sich immer wieder: „Ich bin nicht für alles verantwortlich und kann nicht alles kontrollieren.“

Machen Sie sich Ihre persönlichen Grenzen einmal bewusst und setzen Sie diese. Nur wenn Sie im privaten sowie im Berufsleben Ihre Grenzen respektieren, können Sie auf Dauer Ihre Ressourcen schonen und einem Burnout entgegenwirken.

8. Perfektionismus ablegen

Der innere Perfektionist, der uns tagtäglich antreibt, ist Ihnen vielleicht ein Begriff. Viele von uns wollen gerne alles immer perfekt, sofort und am besten zur Zufriedenheit aller erledigen.

Will man sich und seine Seele ein bisschen von diesem Stress befreien, sollte man diesen Perfektionismus unbedingt ablegen. Es geht schlicht und ergreifend nicht, es immer allen recht zu machen und gleichzeitig alles in höchster Qualität zu erledigen.

Auch die eigenen Ansprüche sollten Sie überdenken. Muss es unbedingt auch noch der selbstgemachte Kuchen sein, den sie zum Kindergarten-Sommerfest Ihrer Kinder mitbringen, zu dem Sie sich selbstverständlich auch noch freiwillig als Organisator gemeldet haben? Auch das Mantra „Alles hat seine Zeit“ kann in der Vielzahl von Verpflichtungen, die wir uns meistens selbst auferlegen, für Entlastung sorgen.

9. Ziele stecken

Versuchen Sie, sich kurz- oder mittelfristige Ziele zu setzen. Jeder Mensch braucht Hoffnungen und Träume in seinem Leben, auf die er hinarbeiten kann und die er anstrebt.

Achten Sie jedoch unbedingt darauf, dass diese realistisch sind und Sie nicht überfordern. Zu hoch gesteckte Ziele, die noch dazu in weiter Ferne liegen und unerreichbar scheinen, können nämlich zu Frustration und im schlimmsten Fall zu Resignation führen.

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Nicht viele Anwendungen heilen, sondern die rechten
Anwendungen und in der rechten Weise gemacht.